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Wie kann Digitalisierung im Schulalltag greifbar, sinnvoll und zukunftsrelevant vermittelt werden? Eine beeindruckende Antwort auf diese Frage gaben 20 Schülerinnen und Schüler des Hohenstaufen-Gymnasiums (HSG) Kaiserslautern im Rahmen der diesjährigen Projekttage. Unter der Leitung der Lehrkräfte Herr Mayer und Frau Kober sowie Martin Wilke von der herzlich digitalen Stadt Kaiserslautern entwickelten sie ein intelligentes Sensor-Messsystem für den schuleigenen Garten – ein Beispiel dafür, wie digitale Bildung, Umweltbewusstsein und technisches Know-how Hand in Hand gehen können.

Ein Garten wird smart – Technik mit echtem Mehrwert

Im Projekt „Digitaler Schulgarten“ kombinierten die Teilnehmenden naturwissenschaftliche Neugier mit digitalem Gestaltungswillen. Ausgestattet mit zwei Temperatursensoren und einem Blattfeuchtesensor bauten sie ein einfaches, aber leistungsfähiges Netzwerk zur Überwachung von Umweltbedingungen im Schulgarten auf. Die Sensoren wurden im Beet platziert und über das stromsparende LoRaWAN-Netzwerk mit dem Internet verbunden. Die übertragenen Daten konnten in Echtzeit über das The Things Network (TTN) eingesehen werden.

Dieser technische Ansatz hat dabei nicht nur Lernwert, sondern auch praktischen Nutzen: Durch die kontinuierliche Messung von Temperatur und Feuchtigkeit können Gartenpflege, Bewässerung und Pflanzenauswahl besser auf die realen Bedingungen abgestimmt werden. So lassen sich Ressourcen effizienter nutzen und Pflanzen gezielter pflegen – ein wichtiger Schritt zu einem nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen.

Vom Sensor zur Datenanalyse – Digitalisierung zum Anfassen

Nach dem technischen Einstieg am ersten Tag beschäftigten sich die Schüler:innen an Tag zwei mit der Frage: Was passiert mit den gesammelten Daten? Mithilfe der grafischen Entwicklungsumgebung Node-RED lernten sie, Datenströme zu analysieren, Entscheidungen vorzubereiten und Abläufe zu automatisieren. Dabei wurde auch überlegt, welche Informationen wirklich nützlich sind und wie sie aufbereitet werden können. Die Daten wurden anschließend in einer SQL-Datenbank gespeichert, um sie dauerhaft und strukturiert verfügbar zu machen.

Der dritte Tag stand im Zeichen der Visualisierung. Mit dem professionellen Dashboard-Tool Grafana gestalteten die Schüler:innen anschauliche Darstellungen der gesammelten Messwerte. So entstanden intuitive Diagramme und Übersichten, die auf einen Blick zeigen, wie sich das Mikroklima im Schulgarten entwickelt – ein echtes Erfolgserlebnis für die Teilnehmenden.

Lernen für die Zukunft: Nachhaltigkeit trifft Digitalkompetenz

Das Projekt „Digitaler Schulgarten“ zeigt, wie sich digitale Bildung mit nachhaltigem Denken verknüpfen lässt – praxisnah, lebensweltbezogen und mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung. Gerade die Kombination aus Naturbeobachtung und IT-Technik machte den Schülerinnen und Schülern deutlich, wie Digitalisierung helfen kann, konkrete Herausforderungen des Alltags besser zu verstehen und zu lösen.

Martin Wilke hebt die Bedeutung solcher Lernformate hervor:

„Es ist großartig zu sehen, wie schnell die Schülerinnen und Schüler verstanden haben, wie man von einer Idee zu einem funktionierenden digitalen System kommt. Solche Projekte fördern nicht nur technisches Verständnis, sondern auch Kreativität, Umweltbewusstsein und Teamarbeit – Kompetenzen, die für die Zukunft entscheidend sind.“

Mit diesem Projekt wird deutlich: Digitalisierung ist mehr als nur Theorie oder Bildschirmarbeit. Wenn sie sinnvoll eingesetzt wird, kann sie echte Lösungen schaffen, Umwelt und Ressourcen schonen und dabei junge Menschen begeistern – für Technik, für Nachhaltigkeit und für die aktive Gestaltung ihrer Zukunft.

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