Barrierefreie Mobilität im Fokus
Die Mobilität in städtischen Gebieten stellt insbesondere für Menschen mit Sehbehinderung eine Herausforderung dar. Mit dem Lotsensystem für Sehbehinderte und Blinde soll eine App entwickelt werden, die Menschen entsprechend ihren Bedürfnissen durch die Stadt navigiert und ihnen die besten Routen aufzeigt.
Am 25. Juni 2025 fand der zweite Workshop zur Entwicklung dieser App statt. Vor Ort in den Räumlichkeiten der Herzlich digital waren zwei Testpersonen mit Sehbehinderung anwesend. Online zugeschaltet waren zudem Expertinnen und Experten im Bereich des Mobilitätstrainings für Sehbehinderte und Blinde.
Ziel des Workshops war es, so früh wie möglich echtes Nutzerfeedback einzuholen. Diese erste Testversion war bereits so angelegt, dass Nutzungsszenarien praxisnah durchgespielt werden konnten.
Erste Testergebnisse und zentrale Erkenntnisse
Nachdem alle Teilnehmenden die Testversion installiert hatten, testeten sie zwei zentrale Funktionen – die Profilauswahl und die Routensuche – und gaben nützliche Hinweise, die bei der Optimierung der Bedienbarkeit oder der Nutzung von systemeigenen Screen Readern weiterhelfen.
Auch bei der Eingabe von Zielorten und der Darstellung der Routen wurden Verbesserungsvorschläge gemacht, insbesondere zur Verständlichkeit und Orientierung. Diese Rückmeldungen sind besonders wertvoll, um das Lotsensystem barrierefrei und intuitiv weiterzuentwickeln.
Positiv aufgenommen wurden vor allem die Einbindung lokaler städtischer Daten – etwa zu Baustellen. Hier liegt besonders im Bereich Fußverkehr ein Mehrwert gegenüber bestehenden Anwendungen. Die klare Oberfläche und einfache Struktur der App wurden von den Testpersonen als hilfreich empfunden.
Wie es weitergeht
Für Blinde und Sehbehinderte spielen bei der Nutzung von Navigationstools die Sprachsteuerung und eine einfache Bedienung eine wichtige Rolle. Entscheidend ist, dass die App selbsterklärend bleibt und Besonderheiten bei der Handhabung mitteilt.
Auf Basis des Feedbacks wird die App nun weiter optimiert. Eine überarbeitete Version mit realen Routingdaten ist bis Ende Juli geplant. Da es sich bei dem Namen “Navi4All” um einen Projektnamen handelt, sollen bis dahin Ideen für den Namen für das Endprodukt gesammelt werden. Spätestens im Herbst soll die Beta-Version in einer weiteren Testphase erprobt werden – mit dem Ziel, einen alltagstauglichen digitalen Lotsen bereitzustellen.
(Foto: Herzlich digital)